In Pelletheizungen findet der heute älteste verwendete Energieträger Anwendung: Holz. Denn daraus bestehen die Pellets, die zum Heizen verwendet werden. Jedoch ist anders bei anderen Holzheizungen der Aufwand geringer, unter anderem aufgrund des automatischen Betriebs. Doch wie funktioniert eine Pelletheizung und mit welchen Kosten ist zu rechnen?
Inhaltsverzeichnis
- Was sind Pellets?
- Was ist eine Pelletheizung?
- Funktionsweise
- Vorteile und Nachteile einer Pelletheizung
- Kosten
- Kauftipps und Förderungsmöglichkeiten
- Die Unterschiede zwischen Pelletofen und Pelletkessel
- Platzbedarf und Lagerung
- Wirtschaftlichkeit
- FAQs
Was sind Pellets?
Pellets bestehen aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz und zählen zu den umweltfreundlichen Brennstoffen. Sie kommen im Pelletbrenner, dem Herzstück der Holzpelletheizung, zum Einsatz und bestehen aus Holzresten der Forstwirtschaft sowie getrockneten Industrie-Sägespänen, die zu gleichgroßen Stäbchen unter hohem Druck gepresst werden.
Holzpellets sind echte Energiewunder und haben im Vergleich zu Holzscheiten oder Hackschnitzeln einige Vorteile. Sie enthalten viel Energie auf kleinstem Raum und können platzsparend gelagert werden. Außerdem sind sie in ihrer Größe und Qualität genormt, was eine optimale Verbrennung gewährleistet und Rückstände auf ein Minimum reduziert.
Bei Pelletöfen und Pelletkesseln gibt es verschiedene Qualitätsstufen, die in der DIN EN 14961-2 festgelegt sind.
Hausbesitzer, die A1-Pellets kaufen, profitieren von den besten Eigenschaften dieses fantastischen Brennstoffs. Sie haben einen hohen Heizwert und sind besonders trocken, was eine hohe Brennleistung und einen geringen Feuchtigkeitsgehalt bedeutet. Daraus resultiert ein niedriger Aschegehalt, der den Reinigungsaufwand minimiert und eine saubere Verbrennung ermöglicht.
Vor allem automatische Pelletheizungen stellen hohe Anforderungen an Durchmesser und Größe der Pellets, um eine optimale Leistung zu erzielen. A1-Pellets erfüllen diese Anforderungen und sind die ideale Wahl für diese Art von Heizungen.
Alternativ gibt es auch Pellets der Klasse A2. Sie erfüllen zwar ähnliche Anforderungen wie A1-Pellets, haben aber einen geringeren Energieinhalt und einen höheren Ascheanteil. Sie können dennoch eine gute Wahl sein, wenn die höheren Kosten von A1-Pellets ein Problem darstellen oder wenn die spezifischen Anforderungen der Heizung die Verwendung von A2-Pellets erfordern.
Hausbesitzer, die nicht nur Wert auf hohe Qualität, sondern auch auf eine nachhaltige Produktion legen, sollten sich für Pellets mit einem DIN-Plus- oder EN-Plus-Zertifikat entscheiden. Diese Auszeichnungen garantieren nicht nur eine hohe Qualität, sondern auch eine transparente Produktion und Lieferung von der Herstellung bis zur Auslieferung.
Ob in Öfen oder zentralen Heizkesseln, die Verwendung hochwertiger Brennstoffe in einer Pelletheizung lohnt sich immer. Sie ermöglichen einen hohen Wirkungsgrad, verbrennen nahezu rückstandsfrei und vermeiden Probleme in automatischen Anlagen. So können Hausbesitzer nicht nur ihre Heizkosten senken, sondern auch die Umwelt schonen.
Was ist eine Pelletheizung?
Eine Pelletheizung ist ein Wärmeerzeuger, der durch die Verbrennung von Holzpellets die Energie für Heizung und Warmwasser liefert. Im Vergleich zu anderen Biomasseheizungen hat die Pelletheizung den Vorteil, dass das regelmäßige Nachlegen von Scheitholz in der Regel entfällt. Die genormte Form der Holzpresslinge ermöglicht eine vollautomatische Verbrennung in den Geräten. Ausgestattet mit einer modernen Regelung können Pelletheizungen ohne manuellen Aufwand auf einen veränderten Wärmebedarf im Haus reagieren. Das Auffüllen des Brennstoffvorrats muss, ähnlich wie bei einer Ölheizung, in der Regel nur einmal im Jahr erfolgen. Lediglich die Asche muss von Zeit zu Zeit manuell entfernt werden.
Funktionsweise
Die Pelletheizung ist ähnlich aufgebaut wie herkömmliche Verbrennungsheizungen, wie beispielsweise Öl- oder Gasheizungen. Zentraler Bestandteil ist der Heizkessel mit Brennwerttechnik, in dem die Pellets mittels Heizgebläse verbrannt werden. Die Befüllung des Kessels erfolgt in der Regel vollautomatisch über eine Förderschnecke oder einen Maulwurf, die den Pelletkessel mit dem Pelletlager oder Silo verbinden. Aus dem Silo werden die Pellets in den Kessel transportiert und dort verbrannt. Im Vergleich zu anderen Brennstoffen wie Öl oder Gas entstehen bei der Verbrennung von Pellets nur geringe Rückstände, die in einem Aschebehälter gesammelt und etwa einmal im Monat entsorgt werden müssen. Im Gegensatz zu Ölheizungen benötigt eine Pelletheizung jedoch einen Pufferspeicher, um wirtschaftlich betrieben werden zu können.
Vorteile und Nachteile einer Pelletheizung
Wer eine neue Heizung installieren möchte, steht im Laufe dieses Prozesses dann vor der Frage: Welche Vorteile hat eine Pelletheizung und was spricht dagegen? Um diese Fragen beantworten zu können, müssen alle Faktoren betrachtet werden. Diese Tabelle soll einen ersten Überblick geben:
Vorteile einer Pelletheizung
Nachhaltigkeit: Pellets werden aus Holzresten und Sägespänen hergestellt, die bei der Holzverarbeitung anfallen. Da Holz ein nachwachsender Rohstoff ist, sind Pellets eine umweltfreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen.
Automatischer Betrieb: Die meisten Pelletheizungen sind mit einem automatischen Zündmechanismus und einer Regelung ausgestattet, die die Brennstoffzufuhr entsprechend der Wärmenachfrage im Haus steuert.
Hoher Wirkungsgrad: Durch die Brennwerttechnik und den Einsatz von effizienten Heizkesseln können Pelletheizungen einen hohen Wirkungsgrad erreichen. Das bedeutet, dass ein Großteil der Energie aus den Pellets in Wärme umgewandelt und genutzt wird.
Kombinationsvielfalt: Pelletheizungen können auch mit anderen Energieträgern wie Solarthermie oder Gas kombiniert werden. Dadurch kann der Bedarf an Pellets verringert und die Effizienz der gesamten Heizanlage gesteigert werden.
Nachteile einer Pelletheizung
Lagerung: Die Pellets benötigen viel Platz für die Lagerung. Das kann besonders bei kleinen Grundstücken oder Wohnungen zum Problem werden.
Aufwand: Die Asche muss regelmäßig ausgetragen werden. Das könnte viele als unangenehm oder nervig empfinden.
Kosten: Die Anschaffungskosten für eine Pelletheizung sind im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen wie Gas- oder Ölheizungen oft höher.
Kosten
Die Kosten einer Pelletheizung können in drei unterschiedliche Bereiche gegliedert werden:
1. Die Kosten für die Lagerung der Pellets und ihren Transport
2. Die Brennstoffkosten im Verbrauch
3. Und die Kosten für die Heizgeräte
1. Kosten für Pelletlagerung und -transport
Bei den Kosten für die Brennstofflagerung gibt es große Unterschiede zwischen Pelletöfen und Pelletkesseln. So verfügen dezentrale Öfen in der Regel über einen integrierten Tank, der keine zusätzlichen Kosten verursacht. Pelletkessel hingegen benötigen ein separates Lager und eine entsprechende Fördertechnik. Soll ein
Einfamilienhaus mit einem Gewebetank ausgestattet werden, können die Kosten für Lager und Fördersystem der Pelletheizung rund 4000 Euro betragen.
2. Kosten für die Pellets
Die Betriebskosten einer Pelletheizung hängen maßgeblich vom tatsächlichen Verbrauch ab, der wiederum von der Größe des zu beheizenden Gebäudes, dessen energetischer Qualität sowie dem Heizverhalten der Nutzer abhängt. Ein typisches Einfamilienhaus benötigt etwa 4500 Kilogramm Pellets pro Jahr.
3. Kosten für die Heiztechnik
Die Anschaffungskosten einer Pelletheizung hängen stark von der Art des Wärmeerzeugers ab – also, ob es sich beispielsweise um einen Pelletofen oder einen Pelletkessel handelt. Einfache Pelletöfen sind bereits ab ca. 3000 bis 4000 Euro zu kaufen, während Pelletkessel inklusive Einbau in der Regel zwischen 12.000 und 18.000 Euro kosten. Allerdings hängen die Preise für eine Pelletheizung stark von der Region, dem Hersteller und dem Dienstleister ab. Die Preise sollen daher nur zur Orientierung dienen. Verlässliche Angaben zu den Kosten einer Pelletheizung kann ein Installateur vor Ort machen.
Kauftipps und Förderungsmöglichkeiten von Pelletheizungen
Pelletheizungen bieten eine bequeme und wirtschaftliche Alternative, die die Vorteile von Gasheizungen und modernen Holzheizungen vereinen. Vor dem Kauf sollten Hausbesitzer jedoch Faktoren wie Heizbedarf, Platzbedarf, Fördertechnik und finanzielle Voraussetzungen berücksichtigen:
- Heizbedarf: Vor dem Kauf einer Pelletheizung sollte der Heizbedarf des Gebäudes ermittelt werden, um die passende Heizleistung zu wählen.
- Platzbedarf: Eine Pelletheizung benötigt Platz für das Lager und die Fördertechnik der Pellets. Daher sollte der verfügbare Platz im Gebäude beachtet werden.
- Qualität und Preis: Es lohnt sich, verschiedene Angebote zu vergleichen und auf die Qualität der Anlage zu achten.
- Wartung und Service: Auch die Wartung und der Service der Pelletheizung sollten bei der Auswahl eines Anbieters berücksichtigt werden.
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bietet Hauseigentümern einen Zuschuss für die Installation einer effizienten und sauberen Pelletheizung, insbesondere wenn sie mit einer Solarthermieanlage oder einer Warmwasser-Wärmepumpe kombiniert wird. Auch Umfeldmaßnahmen, wie energetische Beratungen, sind förderfähig. Die genauen Bedingungen und die Höhe der Förderung können jedoch je nach Region und individueller Situation variieren. Daher sollen Sie sich vorab über die konkreten Fördermöglichkeiten informieren.
Zudem bietet auch die KfW günstige Kredite und Zuschüsse für energieeffiziente Sanierungen und Neubauten an, zu denen auch Pelletheizungen zählen können.
Außerdem gibt es regionale und landesweite Förderprogramme, die den Kauf einer Pelletheizung unterstützen können.
Für den Einbau einer Pelletheizung als Einzelmaßnahme in ein bestehendes Gebäude erhalten Sie vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA – BEG EM) einen
staatlichen Zuschuss im Rahmen der neu eingeführten Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).
Die Unterschiede zwischen Pelletofen und Pelletkessel
Wurden alle entsprechenden Faktoren bedacht und die Pelletheizung kommt für Sie in Betracht, sollten Hausbesitzer sich darüber Gedanken machen, ob es ein Pelletofen oder eine Pellet-Zentralheizung wird. Zwar arbeiten beide Varianten mit den gepressten Holzstäbchen, ihre Einsatzgebiete unterscheiden sich allerdings deutlich.
Pellet-Zentralheizungen:
Eine Pellet-Zentralheizung wird als primäres Heizsystem eingesetzt, um das gesamte Haus mit Wärme für Heizung und Warmwasser zu versorgen. Um einen störungsfreien Betrieb über einen längeren Zeitraum zu gewährleisten, bestehen die Heizsysteme aus einem Pelletheizkessel, einem Pelletlager und einer Fördereinrichtung zum Transport der Pellets. Bei beengten Platzverhältnissen im Haus gibt es auch Anlagen mit integriertem Kleintank. Pellet-Zentralheizungen sind in verschiedenen Leistungsbereichen erhältlich und können sowohl kleine als auch große Gebäude effektiv beheizen – sofern ausreichend Platz für die Technik vorhanden ist. Einmal installiert, arbeiten die Systeme vollautomatisch.
Pelletöfen:
Im Gegensatz zur Pellet-Zentralheizung hat der Pelletofen eher die Funktion eines Kamins. Er wird in der Regel im Wohnbereich aufgestellt und sorgt durch freie Sicht auf die Verbrennung und einen hohen Strahlungsanteil für eine gemütliche Atmosphäre. Im Vergleich zu Pelletkesseln erbringen Pelletöfen oft eine geringere Leistung. Die Verbrennungswärme eines Pelletofens kann jedoch ebenfalls zum Heizen und zur Warmwassererzeugung genutzt werden, indem sie über einen Wärmetauscher in einen zentralen Speicher (Puffer) eingespeist wird.
Doch egal, ob Pellet-Zentralheizung oder Pelletofen: ein Pufferspeicher kann das Heizen noch effizienter machen. Denn er besteht aus einem großen Behälter, der mit Heizungswasser befüllt ist und nimmt die Wärme aus der Heizungsanlage auf, wenn sie anfällt, und speichert sie, bis sie im Gebäude benötigt wird. Damit entkoppelt er die Wärmeerzeugung vom Wärmeverbrauch und sorgt dafür, dass der Pelletkessel immer im optimalen Leistungsbereich arbeitet. Der Speicher ist somit ein wichtiger Bestandteil des Heizsystems und trägt zu einem effizienten und wirtschaftlichen Betrieb bei.
Doch das ist nicht nur wirtschaftlich und somit energiesparend, sondern schont auch das Klima. Denn dadurch wird der CO2-Ausstoß reduziert.
Platzbedarf und Lagerung
Pellets werden in der Regel in einem Gewebetank gelagert, der aus einem großen Stoffsack und einem Rahmen besteht und im Gebäude aufgestellt wird. Diese Art von Pelletspeicher ist kostengünstig, einfach zu montieren und sehr sauber. Der beim Befüllen entstehende Staub kann über einen zusätzlichen Anschluss direkt abgesaugt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Art von Pelletspeicher weniger Platz benötigt als komplette Lagerräume.
Wirtschaftlichkeit
Vor der Anschaffung einer Heizungsanlage für einen Neubau, die 25 bis 30 Jahre in Betrieb sein soll, empfiehlt sich ein Wirtschaftlichkeitsvergleich mit anderen Heizsystemen. Für ein Einfamilienhaus mit 140 Quadratmetern Wohnfläche und einem jährlichen Wärmebedarf von 7200 Kilowattstunden pro Jahr belaufen sich die reinen Heizkosten einer Pelletheizung auf rund 400 Euro pro Jahr. Hinzu kommen etwa 300 Euro Wartungskosten, so dass sich ein Gesamtbetrag von etwa 700 Euro pro Jahr ergibt. Im Vergleich dazu ist eine Wärmepumpe die wirtschaftlichere Variante. Im Vergleich zur Hackschnitzelheizung schneidet die Pelletheizung etwas schlechter ab, auch wenn die Pelletheizung einen höheren Anschaffungspreis hat. Der Vergleich mit einem Scheitholzvergaser zeigt, dass die Pelletheizung sogar deutlich schlechter abschneidet. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass der Scheitholzvergaser ein Nischenprodukt ist, das mit hohem Aufwand betrieben werden muss.
FAQs
Das Heizen mit Holz, beziehungsweise Pellets ist einfach und effizient. Im Vorfeld des Kaufs ist jedoch viel zu beachten. Neukunden sollten sich daher unter anderem fragen: 1.: Auf welche Weise möchte ich mit den Pellets heizen? Und 2.: Habe ich ausreichend Platz für eine solche Heizung?
1. Heizart: Wenn Sie nur einen Raum mit Pellets beheizen möchten – wie beispielsweise ein großes Wohnzimmer – kann ein Pelletofen die richtige Wahl sein. Wenn Sie das ganze Haus und das Warmwasser mit der neuen Anlage versorgen wollen, ist eine Pellet-Zentralheizung die richtige Wahl.
2. Platzbedarf: Der Pelletkessel selbst benötigt nicht so viel Platz. Entscheidend ist vor allem der Platzbedarf für die Lagerung der Holzpellets. Wie viel Platz Sie einplanen müssen, hängt vor allem von der jährlichen Heizlast des Gebäudes in Kilowatt (kW) ab. Diese Faustformel hilft bei der Berechnung:
- V Volumen des Pelletlagers (m3) = Heizlast (kW) * 0,9 m3/kW