Heiztechnik-Lexikon

Heizkörper

  1. Welche Arten von Heizkörpern gibt es?
  2. Worauf sollte man beim Kauf eines Heizkörpers achten?
  3. Lohnt sich der Wechsel zu einem neuen Heizkörper?
  4. Häufig gestellte Fragen

Welche Arten von Heizkörpern gibt es

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Heizungsmodellen. Zu den beliebtesten Varianten zählen unter anderem Flachheizkörper, Wandheizkörper, Profilheizkörper, Planheizkörper, Konvektoren und Radiatoren. Für welches Modell Sie sich letztendlich entscheiden, hängt vor allem von der gewünschten Wärmeleistung und der Größe des Raums ab.

Flachheizkörper sind besonders kompakt und können entweder mit glatter oder profilierter Oberfläche gekauft werden. Bei einem Flachheizkörper sind mindestens zwei Platten hintereinander angeordnet. Je mehr Platten ein Heizkörper besitzt, desto weniger Strahlungswärme gibt er ab. Flachheizkörper, bei denen sich auf der Vorderseite eine Platte aus glattem Stahlblech befindet, bezeichnet man als Planheizkörper. Es gibt jedoch auch Flachheizkörper, deren Oberfläche ein Profil aufweist. Flachheizungen mit rückseitig montierten Konvektorblechen gelten als Kompaktheizkörper. Die senkrecht verbauten Leitbleche, welche entweder aus Stahlblech oder Aluminium bestehen, können die Wärmeleistung des Heizkörpers um bis zu 50 Prozent steigern.

Wandheizkörper findet man in unterschiedlichen Formen, Größen und Baulängen im Handel. Sie können sowohl horizontal als auch vertikal montiert werden und bestehen je nach Ausführung aus Materialien wie Metall, Stein oder Glas.

Badheizkörper eignen sich perfekt für Anwendung in feuchten Räumen. So halten somit auch größerer Feuchtigkeit stand, ohne zu rosten oder an Leistung zu verlieren. Je nach Bauart dienen sie außerdem als Handtuchtrockner bzw. Handtuchwärmer.

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Worauf sollte man beim Kauf eines Heizkörpers achten?

Wenn man sich dazu entscheidet, einen neuen Heizkörper zu kaufen, muss man zunächst die Raumgröße in Erfahrung bringen. Bei kleinen Räumen genügt in der Regel schon ein kleiner Heizkörper. Große Räume benötigen hingegen meist eine große Heizung.

Für gewöhnlich gibt der Hersteller des Heizkörpers an, für welche Raumgröße der Heizkörper geeignet ist. Zudem sollte man vom Kauf des Heizkörpers prüfen, ob eventuelles Zubehör im Handel erhältlich ist, damit man je nach Bedarf defekte Teile problemlos ersetzen kann. Falls bereits ein Mittelanschluss vorhanden ist, muss man außerdem sichergehen, dass der neue Heizkörper mit dem Anschluss kompatibel ist.

Eine moderne Brennwertheizung ist nur dann effektiv bzw. kosteneffizient, wenn die Heizkörper an die Temperaturen der des neuen Heizungswassers angepasst werden. Um langfristig Geld zu sparen, sollten sich durch den Kauf die Heizflächen um ca. 20 bis 40 Prozent vergrößern. Der Wirkungsgrad der Brennwertanlage beruht nämlich auf der Temperatur des Heizungsrücklaufs. So kann man durch den Kauf eines neuen Heizkörpers bis zu 15 Prozent der Energiekosten einsparen. Um die Heizfläche zu vergrößern, muss man übrigens nicht zwingend die Lage oder Höhe des Heizkörpers anpassen. Dies lässt sich auch durch den Wechsel zu einem anderen Bautyp erreichen.

Die Anforderungen an einen neuen Heizkörper können gerade bei einer Wohnraumrenovierung recht komplex sein. So möchte man beispielsweise Vergilbung, Schrammen oder hässliche Flecken vermeiden. Durch solche Makel kommt selbst die schönste Renovierung nicht zu ihrer vollen Geltung. Der Heizkörper sollte somit idealerweise ein unauffälliger Bestandteil im Erscheinungsbild des Raums sein. Moderne Flach-Heizkörper sind im Hinblick auf ihre Optik zum Beispiel eine gute Wahl. Im Vergleich zu den meist klobig wirkenden älteren Heizkörpern sind Flach-Heizkörper deutlich ansehnlicher. Darüber hinaus effizienter als ihre Vorgängermodelle.

Lohnt sich der Wechsel zu einem neuen Heizkörper?

Bevor man sich einen neuen Heizkörper zulegt, sollte man sich überlegen, ob sich der Kauf eines neuen Heizkörpers tatsächlich lohnt. Bei Neubauten oder Komplettsanierungen ist dies in der Regel eine leichte Entscheidung. Hierbei will die Räumlichkeiten für gewöhnlich möglichst umfangreich sanieren, weshalb sich in diesem Fall auch ein neuer Heizkörper lohnt.

Viele Hausbesitzer legen den Fokus bei der Neuanschaffung hingegen auf den Keller. Somit wird die Heizungsanlage erneuert, die Heizkörper in den Räumlichkeiten werden jedoch nicht gewechselt. Der Austausch lohnt sich trotzdem oftmals, besonders wenn man sich für ein modernes Modell, wie zum Beispiel einen Kompaktheizkörper, entscheidet.

Alte Heizkörper funktionieren meist noch so gut, dass es auf den ersten Blick keinen Grund für einen Austausch gibt. Wer sich jedoch etwas genauer mit seiner Heizung befasst, wird schnell feststellen, dass der alte Heizkörper eine Vielzahl von Problemen aufweist. Zu den häufigsten Problemen zählen:

  • Trägheit der Heizung aufgrund des großen Wasserinhalts
  • Geringe Heizleistung aufgrund von Kalk- oder Schmutzablagerungen
  • Heizung funktioniert nur noch bei hohen Betriebstemperaturen
  • Heizkörper ist noch kompatibel mit Wärmepumpe oder Solartherme

Mit dem Kauf eines neuen Heizkörpers kann man all diese Probleme beheben. Zudem haben moderne Heizkörper trotz der geringeren Größe dieselbe Leistung wie alte Modelle. Durch den Wechsel zu einem neuen Heizkörper kann man somit bis zu 15 Prozent der Energiekosten einsparen.

Häufig gestellte Fragen

Welche Heizkörpermodelle gibt es?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Planheizkörpern, Wandheizkörpern, Flachheizkörpern, Profilheizkörpern, Konvektoren und Radiatoren. Der Heizkörper sollte anhand der Raumgröße und der notwendigen Wärmeleistung ausgewählt werden.

Wie liest man einen Heizkörper ab?

Um einen Heizkörper richtig ablesen zu können, benötigt man einen Heizkostenverteiler. Der Heizkostenverteiler zieht hierbei nicht den Wärmeverbrauch, sondern die Summe der Temperaturdifferenz an. Ein elektronischer Heizkostenverteiler vergleicht die Temperatur des Heizkörpers mit der Raumtemperatur und kann außerdem die Zählernummer, den Jahresverbrauch, den Stichtag, die Prüfziffer und den aktuellen Verbrauch anzeigen.

Wie oft muss ein Heizkörper gewartet werden?

Eine Heizung sollte mindestens einmal im Jahr gewartet werden. So kann man sichergehen, dass die Heizung mit optimaler Leistung arbeitet.

Muss man während des Sommers heizen?

Die Sommermonate sind grundsätzlich nicht Teil der sogenannten Heizperiode. Falls es jedoch während des Sommers zu kalten Außentemperaturen kommt und die Wohnung bzw. das Haus deshalb auskühlt, sollte man jedoch wieder die Heizung einschalten. Dieses Thema klärt man idealerweise im Voraus mit dem Vermieter. Hauseigentümer können hingegen individuell über das Heizen entscheiden.

Ab wann sollte es sich zu heizen?

Sobald die Richtwerte für die jeweiligen Räumlichkeiten unterschritten werden, sollte man die Heizung einschalten. Für gewöhnlich heizt man von Oktober bis April. Hierbei spielen sowohl die Außentemperatur als auch die Mindesttemperatur eine Rolle. Nur so kann man sichergehen, dass sich kein Schimmel bildet. Derzeit gibt es übrigens keine gesetzliche Heizpflicht.

Warum müssen Heizkörper regelmäßig entlüftet werden?

Wenn sich zu viel Luft im Heizkörper befindet, kann sich die Wärme nicht optimal verteilen. Darüber hinaus macht die Heizung irgendwann Geräusche wie Klopfen oder Piepen oder die wird nur einseitig warm.

Was ist die richtige Raumtemperatur?

Die ideale Raumtemperatur hängt natürlich vom eigenen Empfinden ab. Trotzdem gibt es einen Temperaturradius, welcher als Orientierung empfohlen wird. Im Wohnung sollte die Temperatur zum Beispiel zwischen 20 und 22 Grad Celsius betragen. Im Bad liegt die empfohlene Temperatur bei 23 bis 24 Grad Celsius, um im Schlafzimmer bei 16 bis 18 Grad Celsius. Für den Flur und die Küche genügt eine Raumtemperatur von 18 Grad Celsius.

Wie vermeidet man Schimmel?

Um Schimmelbildung zu vermeiden, muss man die Räumlichkeiten richtig lüften und heizen. Stoßlüften ist in diesem Fall deutlich effektiver als Kipplüften. Durch das Stoßlüften kann die Luft nämlich optimal im Raum zirkulieren. Zudem sollte man das Zimmer genügend heizen, damit es nie vollständig auskühlt.

Wie lüftet man richtig?

Stoßlüften ist grundsätzlich besser als Kipplüften. Nur so kann die Luft richtig zirkulieren. Im Winter sollte jeden Tag drei- bis fünfmal für ca. fünf Minuten lüften. Zudem sollte die Heizung während des Lüftens ausgeschaltet sein.

Wie kann man Heizkosten einsparen?

Durch die Erneuerung des eigenen Heizkörpers kann man bis zu 15% Heizkosten einsparen. Zudem sollte man während des Stoßlüftens den Heizkörper ausschalten.

Was sollte man beim Kauf eines neuen Heizkörpers berücksichtigen?

Die Größe der zu heizenden Räumlichkeit ist entscheidend für die Wahl des Heizkörpers. Man sollte sich deshalb im Vorhinein informieren, welche Modelle für die eigenen Räume infrage kommen. Darüber hinaus kann natürlich auch die Optik des Heizkörpers ein Kaufkriterium sein.

Ist meine Heizung veraltet?

Eine Modernisierung der Heizanlage im Keller genügt meist nicht. Irgendwann muss auch der Heizkörper erneuert werden. Ob ein Heizkörper veraltet ist, lässt sich anhand von einigen Merkmalen erkennen. Der große Wasserinhalt kann beispielsweise zu Trägheit führen, die Verbindung mit einer Wärmepumpe oder eine Solartherme ist nicht möglich, die Heizleistung ist aufgrund von Kalk- und Schmutzanlagen vermindert oder die Heizung funktioniert nur bei hohen Betriebstemperaturen.

Wofür stehen die Zahlen auf dem Thermostat?

Jede Zahl auf dem Thermostat symbolisiert eine Temperatur. Die Striche zwischen den Zahlen stehen auch jeweils für eine Temperatur. Für gewöhnlich steht Stufe 1 für 12 Grad, Stufe 2 für 16 Grad, Stufe 3 für 20 Grad, 4 für 24 Grad und Stufe 5 für 28 Grad.

Inwiefern unterscheidet sich eine Badheizung von einer normalen Heizung?

Eine Badheizung ist speziell auf die Anwendung in feuchten Räumen ausgelegt. So rostet die Badheizung beispielsweise trotz der hohen Feuchtigkeit nicht. Zudem sind Badheizungen in der Regel etwas robuster gebaut als normale Heizung und können somit auch als Handtuchhalter genutzt werden.

Sollte man die Heizung während des Urlaubs ausschalten?

Das komplette Auskühlen eines Raums kann zu eingefrorenen Rohrleitungen und Schimmelbildung führen. Deshalb sollte die Räumlichkeiten auch während des Urlaubs eine gewisse Grundtemperatur beibehalten.